
Suminagashi, die alte japanische Marmorier- Kunst, habe ich vor Jahren entdeckt. Es war eine Offenbarung. Seitdem zieht mich diese Kunst durch ihre Schönheit, Vielfältigkeit und nicht zuletzt erstaunliche Einfachheit in ihren Bann. Siehe suminagashi galerie und suminagashi anleitung.
Ich wurde in Frankreich geboren, habe dort Kindheit und Jugend verbracht und lebe nun seit Jahrzehnten in meiner zweiten Heimat München.
Von der Tinte zur Tusche, vom Füller zum Pinsel.
Ursprünglich und über meine gesamte berufliche Laufbahn hinweg stand die Sprache im Mittelpunkt meiner Arbeit und meines Gestaltens. Erst später, 2017, kam ich mit Suminagashi in Berührung. Was Sprache und Suminagashi verbindet, ist die Liebe zum Gestalten und zum verwendeten Material, Papiere, Tusche/Tinte.
Eine erste Ausstellung fand 2023 im Rahmen von KunstOffen in der Mecklenburgischen Seenplatte statt.

Suminagashi beruht auf einem sehr einfachen Prozess, der das feine Zusammenspiel, die Kontaktgegebenheiten zwischen all den an der Gestalt „Mitwirkenden“ – u.a. Tusche/Farbe, Pinsel, Wasser, Papier, Luft, Leere und Form und natürlich die von der Energie eines bestimmten Moments geführten Handbewegung – vereint. Aus diesem Zusammenfließen und -spiel entsteht und manifestiert sich Form. Suminagashi setzt kein besonderes Können, keine besonderen künstlerischen Begabungen voraus. Nur die Bereitschaft, einer freudigen Neugier Raum zu lassen, sich spielerisch auf dieses Miteinander (was niemals 100%ig steuerbar ist) einzulassen und in Empfang zu nehmen. Die Gestalt ist somit ein, in einem ganz bestimmten Moment, im – JETZT – entstandenes, nicht reproduzierbares, Unikat. Siehe suminagashi galerie.
Durch die Hände nimmt die Gestalt aus der Leere zuerst auf der Wasseroberfläche, dann auf dem Papier Form an.
Für mich ist Suminagashi eine stille, meditative Kunstform. Es erlaubt mir, den Augenblick in seiner jugendlich freudigen Frische intensiv zu erleben.
