Sumi das Küken


„Am Anfang der Pandemie wird aus vier Strichen eines chinesischen Pinsels ein Küken geboren. Von seiner Mutter, der japanischen Tusche, hat es einen Flaum geerbt, sanfter als Asche.

Ich habe Sumi das Küken durch die vier Jahreszeiten begleitet.

Mit der Zeit begann mein Auge immer mehr dem von Sumi zu ähneln, einer kleinen Perle, schwarz wie Ebenholz. Und bevor ich es merkte, fing ich an, wie ein Vogel zu schauen.

Durch seine Augen und mit seinem Herzen habe ich versucht, die Welt so zu malen, wie Sumi sie sieht.“

Nathalie Guski

Diese Geschichte bietet dem Leser einen Spaziergang durch das Leben. Er weiß nicht, ob dieser kurz oder lang ist. Sumi, das Küken, das ich begleite, altert nicht. Der Fluss dieser Geschichte ist zeitlos, langsam und einfach. Ich wollte, dass diese Geschichte Lust darauf macht, wieder mit dem Staunen anzufangen, sich daran zu erinnern, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen. Sich die Zeit zu nehmen, um zu warten, sich der Geschwindigkeit des Anderen anzupassen und einen aufmerksamen Blick auf den Anderen zu werfen. Sie richtet sich an alle Menschen. Der langsame Rhythmus des Buches bietet der Leere einen besonderen Platz. Denn die Langsamkeit des Handelns ist zweifellos die Quelle aller Reichtümer.